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Die cineastische Zauberwelt des Christopher Nolan

Die cineastische Zauberwelt des Christopher Nolan

Für diesen Blogartikel konnten wir einen filmbegeisterten Gastautoren gewinnen. André Hanreich ist Grafiker, steht außerdem auf Ästhetik und liebt geschichtliches. Vielleicht lest ihr hier in Zukunft ja noch die ein oder anderen Film- oder Serienrezension von ihm.

 

Autor: André Hanreich

»Jeder Zaubertrick besteht aus drei Akten. Im ersten Teil wird das Thema vorgestellt: der Magier zeigt Ihnen etwas ganz Gewöhnliches (…) Vielleicht bittet er Sie auch darum, es zu inspizieren, damit Sie sehen können, dass es wirklich echt ist, ja, unverfälscht und normal (…)

In der zweiten Phase geschieht der Effekt: der Magier nimmt das gewöhnliche Objekt und lässt damit etwas Außergewöhnliches geschehen. Nun suchen Sie nach den Geheimnissen, aber Sie werden es nicht finden, denn natürlich ist es so, dass Sie nicht wirklich hinsehen; Sie wollen es eigentlich gar nicht wissen. Sie wollen sich täuschen lassen. 

Aber noch applaudieren Sie nicht, denn etwas verschwinden zu lassen, ist nicht genug – man muss es auch zurückbringen. Aus diesem Grund hat jeder Zaubertrick einen dritten Akt, den schwierigsten Teil, das Finale.«

Zitat aus: Prestige – Die Meister der Magie

Großer Geschichtenerzähler

Meine ersten Berührungspunkte mit den Werken von Regisseur Christopher Edward Nolan (Jhrg. 1970) hatte ich Anfang der 2000er mit den Filmen Memento (2000) und Insomnia (2002). Während mich Memento wegen seiner klugen Erzählweise eher sprachlos machte, konnte ich mit Insomnia – einer starbesetzten Neuverfilmung eines norwegischen Thrillers – nicht viel anfangen. Beide stammten von ein und demselben Filmemacher. War Memento ein durch Zufall geglückter Film oder war Insomnia nur ein Produkt einer kurzen Schaffenspause?

 

Gut 20 Jahre und 8 Filme später ist mir bewusst, dass Mr. Nolan für mich einer der größten, wenn nicht sogar der größte Geschichtenerzähler unserer Zeit ist. Als einer der wenigen Autorenfilmer Hollywoods (sämtliche künstlerischen Aspekte wie Drehbuch oder Schnitt bestimmt er grundsätzlich mit) gelingen ihm seit Jahren beeindruckende Werke für die große Leinwand.

Genau wie im oben genannten Zitat baut Nolan sein Filme in verschiedenen Phasen auf. Die Täuschung läuft nebenbei mit, nur um am Ende aus der Torte zu springen. Kein andere Regisseur schafft solche unvorhergesehenen Plot Twists, die aber im nachhinein tatsächlich Sinn ergeben. Ob Prestige – Die Meister der Magie, Inception oder Interstellar. Das Ende ist nie wie erwartet – der Zaubertrick gelungen und das Finale perfekt. Diese Finten machen Nolans Filme aber auch zur Unterhaltung, die nicht einfach so nebenbei geschaut werden kann. Einmal kurz nicht aufgepasst und das Ende des Films hinterlässt fragende Gesichter.

Diese Plot Twist stammen größtenteils aus der Feder von Christophers sechs Jahre jüngeren Bruder Jonathan Nolan. Doch ist auch der Regisseur selbst am Schreibprozess beteiligt. Und um das Ganze letztlich komplett in Familienhand zu halten, werden die Filme von Christopher und seiner Frau Emma Thomas produziert.

Und der Erfolg gibt Ihnen Recht. Nolans Filme sind Blockbuster und begeistern Menschen auf der ganzen Wel

Ob Batman-Trilogie, Tenet oder Dunkirk. Wer die Filme von Christoper Nolan (noch) nicht kennt, dem lege ich einen Streaming- oder DVD-Abend wärmstens ans Herz. Die Filme machen einfach wahnsinnigen Spaß!

Habt ihr bereits Nolan-Filme geschaut? Welches Werk habt ihr gesehen und wie findet Ihr es? Ich freue mich auf eure Kommentare. In einem meiner nächsten Beiträge verrate ich euch dann meinen persönlichen Favoriten und stelle ihn euch näher vor. Seid gespannt.

Bis dahin
euer Andre