Meine Kindheit in Dänemark
Ich war gerade mal wieder dort – in Dänemark. Mit dem Land verbinde ich etwas ganz Persönliches. Meine Eltern hatten zehn Jahre lang ein kleines Ferienhaus am „Ringkøbing Fjord“ und wir fuhren mindestens zwei Mal im Jahr dort hin. Im Sommer waren wir mit unserem Wohnmobil in Südeuropa unterwegs und den Rest des Jahres immer wieder in Dänemark. Entweder nur für ein Wochenende, für mehrere Tage, zu Ostern oder zur windigen Jahreszeit im Herbst. Mal nur mit unserer kleinen Familie, mal mit anderen Familien oder Schulfreunden. Mein Vater war leidenschaftlicher Windsurfer und ich probierte es natürlich auch irgendwann aus, wurde allerdings nie richtig gut darin. Spaß hatten wir trotzdem jede Menge, ob auf dem Wasser, am Strand, in den Wäldern oder „zuhause“ vor dem wärmenden Kaminofen.
Das Ferienhaus haben meine Eltern leider nicht mehr, trotzdem wird Dänemark immer ein ganz besonderer Ort bleiben. Für Nordlichter wie mich, ist die Fahrt in das Land nicht weit und die fremde Sprache und die dänischen Kronen rufen sofort ein Urlaubsgefühl hervor. Lange Zeit sah ich nicht wirklich viel von dem Land, da wir eben immer in das besagte Ferienhaus fuhren. Klar, die Nordseeküste, der Henne Strand, Ringkøbing und das Legoland wurden erkundet, aber es dauerte, bis ich mehr vom Land entdeckte und auch mal an die dänische Ostsee fuhr. Mein Herz gehört allerdings den Wellen und der Nordsee.
Göteborg & Kopenhagen
Vor ein paar Jahren fuhr ich mit der Fähre nach Göteborg und war so begeistert, dass ich es ein Jahr später direkt wiederholte. Die Stadt ist so überschaubar, dass es irgendwie hyggelig – also gemütlich – dort ist und man sich willkommen fühlte. Es gibt hübsche kleine Läden, schöne Cafés und vieles mehr. Die Umgebung und die Schereninseln habe ich leider noch nicht erkundet. Das ist noch ein Punkt auf meiner Reise-To-Do-Liste.
Ein weiterer Trip Richtung Skandinavien brachte mich nach Kopenhagen. Über die Insel Fehmarn fuhren wir mit unserem Bulli auf der Fähre nach Fyn und von dort weiter in die dänische Hauptstadt. Am ersten Tag war ich ein wenig enttäuscht, denn man hört ja so viel von der Stadt und kann mit zu hohen Erwartungen eigentlich nur enttäuscht werden. Lässt man sich von den Menschen und der Stadt treiben, entdeckt man wundervolle Orte, individuelle Läden, tolle Antiquitätenhändler. Obwohl wir zu Fuß und mit Kind unterwegs waren, musste eine Lampe von Louis Poulsen für nur 120€ mit. Die gelbe Lampe hat jetzt einen Platz im Kinderzimmer bekommen. Sie spendet viel zu wenig Licht, trotzdem erfreue ich mich jeden Tag an ihr und denke gerne an die Reise zurück.
Für alle die noch nicht in Dänemark waren, ob Nordlichter oder Süddeutsche: Fahrt dort hin. Das Land ist zu jeder Jahreszeit schön. Im Winter kann man bei Wind auf dem zugefrorenen Fjord Schlittschuh laufen. Und ansonsten macht man es sich in einem Ferienhaus gemütlich, geht in die Sauna oder sitzt vor dem Ofen und tut rein gar nichts, genießt einfach. Im Frühling ist die Landschaft ein wunderbarer großer Naturspielplatz für Kinder und es gibt jede Menge gute Verstecke für Ostereier – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Im Sommer kann es sogar so warm werden, dass man sich im Fjord oder dem Meer abkühlen kann. Und im Herbst liebe ich den Wind, den man sich um die Nase blasen lassen kann an der Nordsee, die dann noch wilder ist. Lange Spaziergänge am Strand und in den Dünen gehören einfach dazu.
Dänemark-Fan & Geheim-Tipps
Ihr merkt: Ich bin Dänemark-Fan, habe es aber auch sozusagen mit der Muttermilch eingeflößt bekommen. Noch mehr „Geheim“-Tipps verrät uns jetzt unsere Dänemark-Expertin Helga Molge.
Die Dänin gibt seit zehn Jahren Dänischkurse an der VHS in Henstedt-Ulzburg. „Viele von meinen Schülern/innen sagen: „Der Urlaub fängt gleich hinter der Grenze an!” Und da ist viel Wahres dran. Die Gelassenheit und das “hyggelige” färbt ab.“ Aufgewachsen ist die gelernte Krankenschwester an der Westküste Jütlands in Dänemark – bei Husby Klit – dort wo Andere Urlaub machen. Am schönsten findet sie die Kilometerweiten Strände die das Land an der West- oder Ostküste zu bieten hat. Dort kann sie sich am Besten erholen. „Mein Lieblingsort: Silkeborg. Das Gebiet um Silkeborg herum besteht aus viel Wald, ist hügelig (Dänemarks höchster Berg “Himmelbjerget” ist in der Nähe), hat viele Seen und der Fluss “Gudenå” fliesst durch die Stadt. Silkeborg hat ausserdem viel Kultur und Kunst zu bieten.“ Klingt so, als wäre es eine Reise wert.
Wer lieber Städte beziehungsweise die Hauptstadt erkunden möchte, sollte das am Besten zu Fuß tun und auf die vielen und schnelle Radfahrer Acht geben. Orte, die man abseits der Touristen-Attraktionen sehen sollte sind: „Marmorkirken (mit Guide kann man in die Kuppel gelangen), Rosenborg Have (Kongens Have), Kastellet, Christiansborg Slot. Eine Bootsfahrt mit Guide (beginnt in Nyhavn), wo man ein anderer Blickwinkel auf København bekommt.“ Und abschließend wünscht sich Helga Molge von uns Deutschen mehr Gelassenheit und Strände ohne Kurtaxe – ein Unding, wie sie findet. Daran können wir arbeiten. Oder, was meint ihr?
Wer von euch war denn schon mal in Dänemark? Habt ihr auch noch ein paar Geheimtipps für uns, Orte die wir unbedingt gesehen habe müssen? Ich freue mich noch mehr von dem Land kennenzulernen und wenn ich noch einige mehr für das Land begeistern konnte.
Bis bald
Eure Lina
P.s.: Und wer jetzt Lust bekommen hat Schweden und Dänemark beziehungsweise Göteborg und Kopenhagen kennenzulernen, der sollte sich das Angebot „Lichter des Nordens“ anschauen. Mittsommer in Skandinavien klingt traumhaft!
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