VHS-Geschichte

Ausflug in die Vergangenheit oder auch “Das alte Eisen glüht vor Lust”

Entstehung der Volkshochschule

Nachdem ich euch ich im letzten Beitrag erzählt habe, was ein Blog ist und was wir damit bewirken wollen, möchte ich euch heute auf eine kleine Reise in die Vergangenheit mitnehmen. Ich erzähle euch ein wenig über die Entstehung und Geschichte der Volkshochschule im allgemeinen und wie wir im speziellen hier in Henstedt-Ulzburg so arbeiten. Außerdem habe ich abschließend noch eine Frage an euch!

Die Geschichte der VHS

In Deutschland sind die Volkshochschulen gemeinnützige Einrichtungen, die der Erwachsenen- und Weiterbildung dienen. Trotz ihres Namens sind sie keine klassische Hochschule, gehören also nicht zu den Universitäten. Die Humboldt-Akademie hielt 1879 erstmals Vorträge für nicht akademisch gebildete Bürger/innen und vermittelte wissenschaftliche Informationen an die Arbeits- und Handwerksgesellschaft. Oft wird diese Form als Vorläufer der heutigen VHS bezeichnet. Genau wie auch die dänische Heimvolkshochschule von Nikolai Frederik Serverin Grundtvig. 1844 gründete der Schriftsteller die so genannte „folkehøjskoler“ und wollte damit eine Alternative zum staatlichen Bildungssystem schaffen. Es gab keine Noten und der Unterricht wurde gleichermaßen durch Schüler/innen und Lehrer/innen gestaltet. Ziel war lebenslanges und freies lernen – und zwar ausnahmslos für jeden. Das Gegenteil unseres deutschen Bildungssystems, oder? Besonders in Skandinavien fand die Idee großen Anklang und so sind die „Folkhögskola“ heute ein Teil des staatlichen Bildungssystems. Auch die deutschen Volkshochschulen verfolgen den Gedanken des „lebenslangen Lernens“.

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs 1918 versuchte man eine breite Masse an bildungsfernen Menschen mit den neu gegründeten Volkshochschulen zu erreichen. Das funktionierte – bereits einen Tag nach Eröffnung der ersten Schule gab es 2.000 eingeschriebene Hörer/innen, nur ein Jahr später wurde die Förderung des Bildungswesens in der Verfassung gesetzlich verankert. So gab es 1919 bereits 150 Volkshochschulen, heute sind es deutschlandweit fast 900.

Unsere VHS

Anfänglich beteiligten sich viele Unternehmen an der Gründung der Schulen, wie z.B. das Unternehmen „Carls Zeiss“. Heute sind die Volkshochschulen in Deutschland unterschiedlich aufgebaut, fungieren aber meist als Gebietskörperschaften, sind eingetragene gemeinnützige Vereine oder gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Wir, die Volkshochschule Henstedt-Ulzburg, sind mit dem Deutschen Volkshochschule-Verband e.V. (kurz: DVV, gegründet 1953) zusammengeschlossen, funktionieren aber eigenständig. Wir finanzieren uns überwiegend durch Teilnehmergebühren, aber auch durch öffentliche Mittel von Land, Kreis und Gemeinde. Selbstverständlich darf sich jeder als Mitglied unseres e.V.s bewerben. Wer Interesse daran hat, schaut am besten hier mal vorbei. Volkshochschulen dürfen wie bei Vereinen üblich keine Gewinne erzielen. Daher können wir vergleichsweise kostengünstige Lehrangebote schaffen, um so viele Bevölkerungsschichten zu erreichen. Bildung sollte nicht nur den besser Situierten zur Verfügung stehen. Bildung für alle ist das Ziel!
Dieses Ziel verfolgt die VHS Henstedt-Ulzburg nun seit fast vierzig Jahren. Am 15. September 1970 teilte Bürgermeister Glück seiner Gemeinde mit, dass es eine Volkshochschule geben wird. Der Verein „Volkshochschule Henstedt-Ulzburg“ wurde daraufhin gemeinsam mit 136 interessierten Bürger/innen gegründet. Anfänglich gab es überwiegend Sprachkurse, aber auch Kurse zu rechtliche Themen sowie auch basteln, musizieren und handwerken. Schon immer sah sich die VHS auch als Veranstalter, sah seine Verantwortung in der kulturellen Arbeit und bot bereits im ersten Gründungsjahr Konzerte an und leitete Diskussionsabende. 25 Jahre später sah das Konzept der VHS schon ein wenig anders aus. Die Sprach- und Kreativkurse blieben, der Schwerpunkt Weiterbildung und Bildungsurlaub wurde weiter ausgebaut. Heute finden in der VHS in Henstedt-Ulzburg über 500 Lehrveranstaltungen statt, die von mehr als 7.000 Teilnehmer/innen besucht werden. Dabei finde ich persönlich interessant, dass der Frauenanteil wesentlich höher ist, als der Anteil an Männern. Woran mag das liegen? Interessant wäre noch zu erfahren, ob das schon immer der Fall war oder sich erst im Laufe der Zeit gewandelt hat.

Alle Volkshochschulen in Deutschland suchen sich ihre eigene Schwerpunkte und Zielgruppen. Allgemein kann gesagt werden, dass Unterrichtseinheiten im Gesundheitsbereich sehr gefragt sind, da das allgemeine Interesse am ganzheitlichen Wohlbefinden der Menschen immer weiter wächst. Wir in Henstedt-Ulzburg haben unseren Fokus auf „Beruf, Kultur, Gesundheit, Freizeitgestaltung und Lernförderung“ gelegt. Immer wichtiger wird unsere „Junge VHS“. Ziel ist es, nicht nur Erwachsene weiterzubilden, sondern auch Jugendlichen und Kindern bereits das lebenslange Lernen nahe zu bringen. Punkte wie Ort- und Zeitunabhängigkeit sind dabei wichtige Faktoren, die wir ernst nehmen und mit der „Digitalen VHS“ umsetzen. Es ist eine große Verantwortung, die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu erfüllen. Wichtig ist die Flexibilität der sich immer schneller wandelnden Gesellschaft. Darauf gehen wir mit unserem aktuellen und modernen Kursangebot ein. Weitere Informationen zu unserer Leitbildung könnt ihr gerne hier nachlesen. Bereits 1975 wurde Yoga an der VHS in Henstedt-Ulzburg angeboten, 1981 war Makramé gefragt. Wir waren also immer schon “up to date”.

Es bleibt spannend

Nun habe ich euch auf einen kleinen historischen Ausflug mitgenommen. Viel Interessanter ist es aber natürlich, wenn Menschen die schon länger bei der Institution arbeiten, ihre persönlichen Erfahrungen preis geben und uns ihre  „VHS“ zeigen. Wer (ver)steckt sich hinter der VHS Henstedt-Ulzburg? In den kommenden Wochen und Monaten werde ich euch diese Menschen vorstellen. Ihr dürft gespannt sein!

Neben den Menschen stelle ich außerdem viele, spezielle und tolle neue Kursangebote vor, von denen ihr vielleicht noch gar nicht wusstet, dass es sie gibt. Und jetzt, wie angekündigt, möchte ich gerne von euch wissen, welche Kursangebote ihr bisher vermisst habt und welche Lehrangebote ihr euch eventuell bei uns wünscht? Lasst uns dazu gerne einen Kommentar da.

Ich freue mich von euch zu lesen. Eure Lina

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