Albanien und ein Gewinnspiel

Urlaub ohne Tourismus – unentdeckte Teile Europas

Nachdem sicherlich jeder schon mal was von dem Jakobsweg gehört hat, möchte ich euch heute ein neues Wanderziel vorschlagen: Albanien. 2006, rund 100 Jahre nach Karl Mays Abenteuerroman „Durch das Land der Skipetaren“, begannen deutsche Aufbauhelfer, einen Wanderweg in den Albanischen Alpen anzulegen: {…} auf 192 Kilometern durch die Berge Albaniens, Kosovos und Montenegros – quasi auf Kara Ben Nemsis Spuren.

Jeder kennt das Land, zumindest sollte man es als Europäer kennen. Die meisten Assoziationen sind  wahrscheinlich nicht positiv. Viele Schlagzeilen machte Albanien wohl in Zeiten des Kosovo-Krieges – es ist immer noch gezeichnet von dessen Folgen. November 2004 {…}: «Die Bürger müssen ihren Staat selbst formen». Zehn Jahre später ist dieser Prozess in Albanien in vollem Gange. Für Schlagzeilen sorgt er nicht. Aber seit Ende des Kommunismus und seit 2014, seit Albanien offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union ist, geht das Land weiter große Schritte und verbesserte seine wirtschaftliche und soziale Lage enorm. Heute gehört Albanien trotzdem noch zu den ärmsten Ländern Europas. Das ist nicht zu übersehen.

Albanien, the place to go

Der Staat  Balkan ist eine Reise wert, allerdings muss man wissen, worauf man sich einlässt. In Griechenland haben schon viele Urlaub gemacht und auch Montenegro wird ein immer beliebteres Reiseziel. Nach Albanien verirren sich nicht viele, aus Gründen die nachvollziebar sind. „Die „New York Times“ wählte 2014 Albanien auf Platz 4 der „Places to go“-Liste. Was ein riesiger Erfolg für ein Land ist, in dem es bis zum Sturz der Steinzeitkommunisten 1989 zwar Hunderttausende funktionstüchtige Bunker gab, aber kaum befestigte Straßen. Noch immer ist die Infrastruktur schlecht.“

Letztes Jahr war ich mit meiner Familie zwei Monate mit unserem kleinen Campingbus unterwegs. Wir fuhren in Hamburg los, bis nach Kroatien, die Küste entlang nach Montenegro, weiter nach Albanien und setzen dann mit der Fähre über nach Korfu. Die Strecke ist eine Herausforderung – vor allem mit zwei kleinen Kindern – aber sie lohnt sich. Allerdings empfehle ich mehr Zeit einzuplanen.

Dass Kroatien ein wunderschönes Land mit tollen Urlaubsecken ist, brauche ich nicht erwähnen. Und wer schon mal in Dubrovnik Station gemacht hat, war bereits sehr nah an Albanien dran. Aber wer von euch ist denn schon mal vor Ort gewesen? Vielleicht habt ihr ja weitere Tipps für mich.

 

Roadtrip durch Albanien

Momentan sind die meisten Touristen in Albanien Einheimische, Emigranten oder Albaner aus den Nachbarländern. Immer mehr Neugierige entdecken das Land nun aber für sich. Der Tourismus ist nicht  weit fortgeschritten, es gibt keine Luxus-Hotel-Anlagen, wenig gut ausgebaute Straßen und überwiegend kleine, schlichte Campingplätze. Was es gibt, sind Tankstellen und Autos. Von Norden aus kommend führt eine albanische „Autobahn“ durch das Land und an dieser Straße befindet sich schätzungsweise alle vier Kilometer eine Tankstelle. Das ist wirklich nicht übertrieben. Dort werden Autos getankt, gewaschen, da sitzen aber auch Einheimische auf Plastikstühlen und beobachten den Verkehr. Direkt neben der Autobahn stehen Wohnhäuser, die Feldwege, Haus-Einfahrten und Schotterwege gehen direkt von der Straße ab. Am Autobahnrand stehen Straßenverkäufer und bieten gegrillte Maiskolben an. Auf der Mittelleitplanke sitzen Jugendliche, die sich unterhalten. Die Autobahn ist nicht mit einer in Deutschland zu vergleichen, trotzdem rasen die Fahrzeuge dort mit 80 – 120 km/h lang. Es war erschreckend, vielleicht aber auch ein wenig bewundernswert, wie belebt diese Straße war.

 

Slow Traveling

Wir starteten damals in Montenegro von einem großen, sehr gepflegten Campingplatz mit riesigem, fast menschenleeren schwarzen Sandstrand aus in Richtung Albanien und wollten in die Nähe von Saranda – südliches Albanien – weil uns dort ein Campingplatz empfohlen wurde. Wir machten uns früh morgens auf den Weg, da wir bereits an der Grenze von Kroatien nach Montenegro drei Stunden in der Mittagshitze stehen mussten. Das wollten wir uns nicht noch einmal antun. Von der Grenze aus waren es noch nicht einmal 400 km, wir brauchten circa acht Stunden reine Fahrtzeit. Wenn man im Balkangebiet mit dem Auto unterwegs ist, weiß man , dass das Straßennetz weniger gut ausgebaut ist. Das macht das Fahren ja irgendwie auch ein wenig charmant. Und wenn man mit einem Campingbus unterwegs ist, lautet die Devise  sowieso „Slow Traveling“.

Nachdem wir  die albanische Autobahn überwunden hatten, wirklich sehr arme Wohngegenden gesehen hatten – aber auch schöne Orte, mit hübschen, bunten Häusern und vielen hilfsbereiten und freundlichen Menschen – kamen wir in ein atemberaubendes Gebirge. Zweidrittel des Landes besteht aus Bergen. In dieser Landschaft befand sich nicht viel, außer traumhafte Aussichten, ab und zu mal eine Schafs- oder Kuhherde und ganz versteckt, fast am Gipfel unserer Strecke, mitten im Grünen, ein kleines albanisches Lokal.

Der Motor unseres Busses qualmte, die Temperatur war erschreckend hoch und da die Bergstraßen sehr eng waren, versuchten wir einen kleinen Parkplatz, eine Nothaltebucht zu finden. Wie es das Schicksal so wollte, fanden wir recht schnell einen kleinen Platz, der sich als perfekter Pausenstopp entpuppte. Ein Lokal mit kleinem Wasserfall, freilaufenden Hühner und Kaninchen, leckerem Essen und wieder einmal sehr freundlichen Menschen. Dort unterhielten wir uns mit dem Kellner und merkten, dass die meisten Campingplätze am Wasser recht klein sind, häufig nur für Zelte und kleine Autos beziehungsweise Camper geeignet. Der Platz, den wir uns raus gesucht hatten, war ein Zeltplatz. Wir waren ehrlich gesagt viel zu müde und die Kinder zu unruhig, um den Abend noch mit einer Stellplatzsuche zu verbringen. Wir entschieden uns spontan, bereits am nächsten Tag nach Korfu (eine eher für Campingungeeignete Insel. das ist aber eine andere Geschichte.) weiter zu fahren.

 

Andere Länder, andere Sitten

Nach unserem erholsamen Zwischenstop ging es nun bergab, Richtung Küste. Dort fanden wir einen sehr schlichten, ganz kleinen Campingplatz. Die Sanitäranlagen waren im Grunde nicht zu benutzen. Dafür hatten wir einen Blick aufs Meer und bekamen leckeres, sehr günstiges Abendessen in dem Lokal des familiär geführten Platzes. Und wieder kann ich nur davon schwärmen, wie freundlich und kinderlieb die Albaner zu uns waren.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Hafen, um nach Korfu über zu setzen. Nachdem wir am Tag davor nirgends mit EC-Karte zahlen konnten, hatten wir uns genügend „Albanische Lek“ abgehoben. Am Fähr-Schalter angekommen, sagte man uns , dass wir lediglich bar und nur in Euro zahlen könnten. Was für eine Ironie! Irgendwann hatten wir die Tickets in der Hand und warteten auf die Fähre. Alle Passagiere, wie auch die Autos wurden kontrolliert – nur wir nicht. Die ersten Fußgänger betraten das Schiff, die Zollbeamten gaben die Fahrzeuge frei und setzen sich dann rauchend neben unseren Campingbus. Wir waren  gelassen und ich kochte mir erstmal einen Kaffee. 15 Minuten vor Fährabfahrt fragte ich, warum wir nicht schon rauffahren könnten. Wir müssten noch kontrolliert werden und derjenige, der das machen soll, macht gerade Pause. 5 Minuten vor dem Ablegen des Bootes wurde ich dann doch nervös und ging wieder zum rauchenden Beamten. Ich machte ihm verständlich, dass wir nun auf die Fähre fahren würden. Er fragte mich, ob wir kontrolliert wurden. „Ja“, sagte ich. Der Beamte telefonierte kurz mit seinem Kollegen und gab dann sein „Ok“ und wir kamen an dem Tag doch noch in Korfu an.

 

Gewinnspiel

Schön, wenn man Beamten kennenlernt, die nicht, wie wir es gewohnt sind, wie Beamten handeln. Wer von euch war denn schon mal in Albanien oder interessiert sich weiter für das Land? Wer sich noch nicht ganz sicher ist, könnte bei uns in jedem Fall schon mal einen Schnupperkurs besuchen: „Albanisch für Anfänger/innen“. Ich kann nun zwar sagen, dass ich schon einmal dort gewesen bin, dass ich Land und Leute gesehen habe. Richtig kennengelernt habe ich sie, das Land und ihre Kultur aber natürlich nicht. Es war trotz der Kürze eine spannende Zeit und eine wunderschöne und  abenteuerliche Fahrt.

Wenn ihr euch für einen Sprachkurs – oder eine andere Veransteltung bei uns an der VHS interessiert, dann passt jetzt noch mal gut auf. Denn ich darf einen Gutschein, im Wert von 20€ verlosen. Wie ihr mitmachen könnt, ganz einfach: Verratet mir in den Kommentaren , welches Land in Europa ihr gerne mal besuchen würdet und nennt mir eure E-Mail-Adresse, damit wir euch über den Gewinn informieren können.

Viel Glück
eure Lina

 

  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
  • Eine Auszahlung des Gewinnes ist nicht möglich.
  • Teilnahmeschluss ist der 16.09.2018 um 0 Uhr.
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