Kulturredaktion braucht neue Impulse

Kulturredaktion braucht neue Impulse

Autor: Jochen Brems

Liebe Leserinnen und Leser,

vor nunmehr dreieinhalb Jahren hat unsere Kulturredaktion ihre Arbeit aufgenommen und an dieser Stelle eine Vielzahl von Büchern, Filmen und Theaterevents vorgestellt. Die Redakteur*innen gaben aber auch Veranstaltungstipps, erzählten von ihren ganz persönlichen Ritualen zu Weihnachten und Sylvester oder gaben Anregungen gegen die Langeweile im Lockdown. Wir hatten viel Spaß daran, uns selbst in der persönlichen Rezension zu üben und uns darin vielleicht auch ein klein bisschen weiterzuentwickeln. Allerdings hatten wir auch auf etwas Resonanz „von außen“ gehofft, und damit so etwas wie einen kleinen Kulturdialog in unserer Region anzustoßen. Das hat leider bis heute nicht so wirklich geklappt. Tatsächlich gibt es zwar einige „treue“ Abonnent*innen unseres Blogs, über die wir uns sehr freuen, aber leider so gut wie kein Feedback.

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Und an den Rändern nagt das Meer

Autorin: Mirja Kahle

Und an den Rändern nagt das Meer – eine Meditation in Worten

Wenn man von der bekannten Seehundstation in Friedrichskoog noch etwas weiter nach Westen bis an die Spitze fährt, kann man dort wunderbar Drachen steigen lassen, auf dem neuen Platz Minigolf spielen, leckere Sylter Sahne in Meyer’s Eisbutze kaufen und dann im Strandkorb schlecken, bei gutem Wetter bis Büsum, Cuxhaven und Mittelplate gucken und den Trischendamm die ganzen zweieinhalb Kilometer bis zum Ende spazieren. Und bei klarer Sicht kann man von oben vom Deich auch Trischen selbst sehen, die 14km vor der Dithmarscher Nordseeküste gelegene unbewohnte Vogelinsel.

So unbewohnt ist sie allerdings gar nicht. Zwar besteht zwar tatsächlich offiziell ein Betretungsverbot, da Trischen in der Schutzzone 1 des Nationalparks Wattenmeer liegt. Von April bis Oktober, wohnt dort allerdings der Naturschutzwart des NABU mit einer Ausnahmegenehmigung  in einer Holzhütte auf Stelzen, die man auch ohne Fernglas vom Festland gut erkennen kann.

Als ich im Frühjahr wieder einmal meine Lieblingsbuchhandlung in Henstedt-Ulzburg durchstöberte fiel mir dabei das druckfrisch im Knesebeck Verlag erschienene Buch „Und an den Rändern nagt das Meer“  von Anne de Walmont in die Hände.  Anne de Walmont war 2019 die Vogelwartin auf Trischen. In kurzen Anekdoten nimmt sie ihre Leser mit auf „ihre Insel“, die für sieben Monate ihr Zuhause war.

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Theater-Tipp: „Teemlich beste Frünnen“ im Ohnsorg Theater

Autorin: Ruth Gildemeister

Den berühmten und erfolgreichen Kinofilm „Ziemlich beste Freunde“ unter der Regie der französischen Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano sahen allein in Deutschland 8,5 Millionen Besucher. Er wurde damit im Jahr 2012 zu einem wahren Kassenschlager der Kinos.

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Mareice Kaiser: Das Unwohlsein der modernen Mutter

(Autorin: Lina Samoske)

Als Mareice Kaiser versuchte, ihr zweites Buch an einen Verlag zu bringen, bekam sie erst mal eine Absage. Die Zielgruppe habe zu wenig Zeit und greife ja sowieso eher nicht zum Buch, hieß es darin. Umso schöner, dass „Das Unwohlsein der modernen Mutter“ nun ein Bestseller geworden ist.“ (Berliner Zeitung, 10.05.21).

Und auch dieser Artikel sollte schon längst geschrieben und erschienen sein, aber wie es einer Mutter eben meist ergeht: Es fehlt die Zeit für so Vieles. Frauen und Mütter wollen und tun heute quasi alles, Erwerbs-, Carearbeit und was das Leben eben sonst noch so zu bieten hat. Müssen sie ja nicht, könnte man jetzt sagen. Doch müssen sie!

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